Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch das Orga-Team der Studierenden. Der Bürgermeister von Florstadt Herbert Unger, die erste Kreisbeigeordnete Frau Becker- Bösch, der Schulleiter der Beruflichen Schulen am Gradierwerk (BSG) Herr Stolz sowie die Abteilungsleiterin der Fachschule für Sozialwesen Frau Ziegle-Süßel erläuterten in ihren Grußworten die Vision und die Geschichte von Fritz und Franzi.
Die teilnehmenden Gäste zeigten großes Interesse an den Präsentationen auf der Bühne. Durch die Studierenden der Fachschule wurde anhand des fiktiven Lebenslaufs von Franzi die Vielfalt der präventieven Hilfestrukturen im Wetteraukreis dargestellt. Ein besonderer Höhepunkt des Tages war die Marktplatzpräsentation. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit, mit den Fachkräften der Einrichtungen, persönlich ins Gespräch zu kommen und an verschiedensten interaktiven Lernaktivitäten teilzunehmen.
Das bundesweit außergewöhnliche Fritz Projekt besteht seit 1997.
Die kontinuierliche Kooperation zwischen dem Wetteraukreis, der BSG sowie vielfältigen Jugendhilfe Institutionen bietet den Studierenden der Fachschule für Sozialwesen die Chance, die Arbeit der einzelnen Netzwerkpartner intensiv kennen zu lernen. Die kreative Darstellung deren Arbeit in Form einer Bühnenpräsentation ist eine besondere Herausforderung im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung. Durch das Kennenlernen des Netzwerks besteht die Möglichkeit, Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen, sowie im künftigen pädagogischen Arbeitsfeld die interdisziplinären Hilfestrukturen des Wetteraukreises zielgerichtet zu nutzen, um adressatenorientierte pädagogische Maßnahmen zu ergreifen.
Im Jahre 1997 wurde auf Initiative des damaligen Gesundheitsamtes des Wetteraukreises der Round Table II - Gewaltprävention gegründet, an dem regelmäßig VertreterInnen der Fachstelle Suchtprävention, des Allgemeinen Sozialen Dienstes, des Gesundheitsamtes, der Jugendberufshilfe, ein Kinder- und Jugendarzt, die Polizeidirektion Wetterau sowie LehrerInnen der Fachschule für Sozialwesen, um nur einige zu nennen, teilnehmen.
Der Kreis der beteiligten Institutionen hat sich im Lauf der Jahre deutlich vergrössert. Leitgedanke war und ist Gesundheitsprävention im weitesten Sinne sowie Gewaltprävention. Im Rahmen des RT 2 ist das Projekt Fritz entwickelt worden.
Als Leitschiene der Kooperation wurde die fiktive Person Fritz entwickelt. Fritz wird mit 19 Jahren delinquent. Anhand seiner fiktiven Entwicklung lassen sich die Aufgaben und Arbeitsweisen der einzelnen Institutionen deutlich machen und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Auseinandersetzung mit den erkennbaren Problemen für ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen u.a. zum Thema zu machen.
Offizielle Seite des Projektes: Hilfe für Fritz und Franzi
Das Projekt "Hilfe für Fritz und Franzi" hat im Rahmen unserer Ausbildung eine besondere Bedeutung: Hilfe für Fritz und Franzi an den BSG
Im 16. Jahr des Projektes Hilfe für Fritz fand am 23. Januar 2014 eine ganztägige Fachtagung im Bürgerhaus Florstadt statt.
Im Vorfeld wurde die Vita von "FRANZI" entwickelt, um, ergänzend zur bereits etablierten Person "FRITZ", am Beispiel der Entwicklungsphasen einer weiblichen fiktiven Person mögliche Präventions- und Interventionsmöglichkeiten verschiedener Institutionen aufzuzeigen. Zukünftig wird es einen jährlichen Wechsel zwischen "FRITZ" und "FRANZI" geben.
Zusätzlich zu den im Projekt etablierten Institutionen – wie dem Gesundheitsamt, der Fachstelle Suchtprävention, dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes, der Jugendgerichtshilfe, einem Kinder- und Jugendarzt, einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie den Lehrkräften der Fachschule für Sozialpädagogik und anderen langjährig im Projekt eingebundenen Institutionen - nahmen an der diesjährigen Veranstaltung auch neue Institutionen wie Lichtblick e. V., Liebig 9, profamilia und die Fachstelle gegen pathologisches Glücksspiel teil. Auch diese Einrichtungen verfolgen den Leitgedanken: Förderung der Prävention im Gesundheitswesen, Gewaltprävention und die Vernetzung der dabei tätigen Institutionen untereinander.
Mit der fiktiven Vita von FRANZI wurden die Aufgaben und Arbeitsweisen der einzelnen Institutionen durch die Darbietungen der Studierenden der Fachschule verdeutlicht. In Form von Messeständen und kurzen anschaulichen Präsentationen stellten sie das jeweilige Arbeitsgebiet und die Präventionsmöglichkeiten dar. Zudem wurde dazu angeregt, sich mit den Problemen und Lösungsansätzen auseinander zu setzen.
Die ganztägige Veranstaltung fand große Resonanz in der Fach-Öffentlichkeit. Sogar eine Fachschulklasse aus Mannheim kam eigens angereist. Rund 250 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen nach Florstadt, um sich über die verschiedenen Institutionen und entsprechende Vernetzungsmöglichkeiten vor Ort zu informieren.
Doris Riess
Februar 2014