Bericht über das Blockpraktikum in Barcelona 2024 durch das Erasmusstipendium gefördert

Ich heiße Adrian, und war in der Zeit vom 2. September bis 11. Oktober 2024 in Barcelona in der Einrichtung „Petit Kinder“, eine Kinderkrippe. Dort habe ich mein Blockpraktikum in der Erzieherausbildung absolviert.

Es war insgesamt einen neue Erfahrung, in dieser spanischen Kultur zu leben und mitzubekommen wie dort die Dinge gehandhabt werden. Anfänglich war für mich natürlich alles neu und ungewohnt, aber nach den ersten Wochen, habe ich mich an die verschiedensten „Bräuche“ gewöhnt (Siesta, Küsschen links/rechts zu Begrüßung/Verabschiedung, die Freundlichkeit der Menschen, etc.) 

Kulturstandards wie bspw. die „Siesta“ (Schlafenszeit von 13-15 Uhr) sind für die meisten Spanier sehr wichtig und werden auch in der Kita vertreten. Die Kinder müssen bis 15 Uhr auf ihren Matten liegen bleiben, auch wenn sie nicht mehr schlafen und werden im Anschluss fertig für den Nachmittag gemacht (Windeln wechseln, Anziehen und Haare machen). Dies war nicht neu für mich, aber mir war nicht klar wie wichtig die Schlafenszeit für alle ist. Ein weiterer Umstand, der vermutlich kulturell bedingt ist, den ich so nicht kannte, war die Eingewöhnung. Die Eltern sind bei der Eingewöhnung in der Regel nicht dabei (nur bei schwierigen Fällen) und die Kinder/Babys werden dort teilweise schon mit 4 Monaten eingewöhnt, da die Mütter in Spanien nur einen Mutterschaftsurlaub von 4 Monaten bekommen.

Die Kinder hatten sehr viele Freiheiten, aber auch einen strukturierten Tagesablauf und Ruhezeiten, bei denen ein Buch vorgelesen wird und alle zusammensitzen. Die Erzieherinnen bereiten jeden Tag ein Angebot für die Kinder vor, bei dem die verschiedensten Kompetenzen gefördert werden sollen, wie bspw. die Feinmotorik bei einem Knetangebot oder die Auge-Fußkoordination bei einem Bewegungsangebot.

Kulturelle Besonderheiten von Spanien sind meiner Meinung nach das Essen, welches sehr Fischlastig ist, die Stierkämpe und der Flamenco-Tanz, aber auch die verschiedensten Feste und ihre Feuerwerke. Außerdem gab es unzählige Supermärkte, die auch sonntags geöffnet haben, sowie riesige Strände und das Meer, welches für mich kein Alltag ist

Mit sprachlichen Barrieren hatte ich keine großen Schwierigkeiten, da ich mich gut mit der englischen Sprache verständigen konnte, falls es doch zu sprachlichen Problemen kam, versuchte ich mir mit Gestiken und Handzeichen zu helfen. 

Mir fiel auf, dass es, auf den Lebensstandard des Landes bezogen, einen großen Teil an Armut gibt. Wenn ich durch die Straßen ging, sah ich relativ viele Obdachlose und generell wurde oft nach Kleingeld gefragt. In Spanien gibt es kein Pfand, was für eine hohe Plastikverschmutzung sorgt und zusätzlich gibt es kein reines Trinkwasser, da das Leitungswasser mit Chlor „verseucht“ ist.

Ich konnte für mich feststellen, dass es mir leichtfällt, mich in einer völlig neuen und fremden Einrichtung direkt miteinzubringen und zu zeigen was ich kann. Meine Emphatiefähigkeit und meine Offenheit für neues, machten es mir einfacher, mich an meinem Praktikumsplatz einzufinden und zu integrieren. Zusätzlich war es mir von Vorteil, dass ich ein Auge für Kleinigkeiten habe, die meine Mitarbeiterinnen unterstützen, ohne dass sie etwas sagen mussten. Zu Konfliktsituationen kam es in der Einrichtung und innerhalb der Arbeitszeit nicht, sondern nur privat. Private Konflikte in unserer WG wurden erwachsen gelöst, indem man sich zusammensetzte, über die Probleme sprach und Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg schaffte.

Durch die Erfahrungen und Eindrücke, die ich in Spanien sammeln konnte, hat sich meine Denkweise über den U3 Bereich stark gewendet. Ich hätte es vorher nie in Betracht gezogen in einer U3 Gruppe zu arbeiten, da meine favorisierte Altersgruppe, auf Grundschulalter basiert und für mich eigentlich schon feststand, dass ich in dieser Altersgruppe arbeiten möchte. Durch dieses Praktikum, ziehe ich es in Betracht mit der Altersgruppe U3 evtl. in Zukunft zu arbeiten und auf jeden Fall weitere Erfahrungen zu sammeln. 

Ich konnte mich in Spanien nicht nur beruflich, sondern auch ganz persönlich weiterentwickeln, da ich nicht nur in einer fremdsprachigen Einrichtung arbeitete, sondern auch mit einer Wohnsituation klarkommen musste, die ich so noch nie zuvor hatte. Dank Wocheneinkäufen, der Hausarbeit und Tagesplänen konnte ich meine Selbstständigkeit auf ein neues Level bringen. Ich habe mich tagtäglich selbst reflektieren und bin an mir selbst gewachsen. 

Ich kann jedem, der die Möglichkeit hat ein solches Praktikum zu absolvieren, nur an das Herz legen kann dies zu tun. Die Menschen, die Kultur aber auch unsere Arbeit dort, sind mir so an das Herz gewachsen, dass ich auf jeden Fall dorthin zurück möchte, um sie zu besuchen. Ich bin glücklich mit dieser Erfahrung und hoffe ich kann zukünftig mehr solcher Eindrücke in meiner Berufslaufbahn sammeln. Außerdem würde ich anderen Studierenden raten, sich gut zu überlegen mit welchen Personen sie diese Reise antreten wollen, da man sich, wenn man auf kleinem Raum über eine längere Zeit zusammenwohnt, auch mal auf die Nerven geht und es eine Herausforderung sein kann.

Fazit: Gut informieren über die Wohnsituation, die richtigen Personen wählen, sich vorab schon einmal etwas über das Land informieren und positiv an die Sache herangehen.

Terminkalender/News

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