"Ein Handy für den Gorilla" - Unsere Schülerfirma FIT.hlp unterstützt die Handy-Sammelaktion der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Die SchülerInnen der 12HBI wollen damit nachhaltig etwas für die Berggorillas im Ost-Kongo und die dort lebenden Menschen tun. Unterstützen Sie uns, geben Sie Ihre alten Handys bei uns ab. Sie finden uns in der Bücherei der BSG.
Lena Schmidt von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt informiert über die Handy-Sammelaktion.
Warum gibt es die Zoologische Gesellschaft Frankfurt?
Lena Schmidt: Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) ist eine international tätige Naturschutz-Organisation. Es gibt sie seit 1858 und sie war ursprünglich eine Zoo-Gründungs-Gesellschaft. Sie hat damals den Frankfurter Zoo aufgebaut und fördert ihn auch heute noch. Außerdem ist die ZGF auch international im Naturschutz tätig, mit den Schwerpunkten Ost-Afrika, Südamerika, Asien und Europa.
Welches Ziel verfolgt die ZGF mit der Handy-Sammelaktion?
Lena Schmidt: Die Handy-Sammelaktion gibt es seit 2009. Alle, die zu Hause ein altes Handy haben, sollen sich bewusst werden, dass diese alten Geräte noch einen Wert haben. Man kann sie entweder weiter benutzen oder recyceln. Wertvolle Rohstoffe wie Silber, Gold, Kupfer, Cadmium usw. stehen dann für die Produktion neuer Geräte zur Verfügung.
Seit wann hilft die ZGF mit diesem Projekt im Kongo und was wurde bisher erreicht?
Lena Schmidt: Die ZGF engagiert sich schon seit den 1950er Jahren im Kongo in verschiedenen Projekten und seit 2002 auch im Virunga Nationalpark. Dort leben die letzten freilebenden Berggorillas und die ZGF unterstützt die Ranger, die dort arbeiten und sich u. a. um diese Berggorillas kümmern. Die ZGF bildet die Rancher aus, schult sie und verbessert die Park-Infrastruktur. Sie kümmert sich auch um die medizinische Versorgung und unterstützt die Verwaltung des Nationalparks vor Ort. Die Erlöse der Handy-Sammelaktion hier in Frankfurt fließen direkt in dieses Projekt.
Inwiefern hat sich die Lage der Gorillas seit dem massiven Coltan-Abbau verändert?
Lena Schmidt: Das kann man oft so genau gar nicht sagen. Es gibt mehrere Gründe, warum die Gorillas bedroht sind. Der wichtigste Grund ist, dass der Lebensraum der Berggorillas zerstört wird. Das passiert z. B. durch das illegale Abholzen des Urwaldes wegen des Bedafs an Brennholz und Holzkohle oder durch den illegalen Abbau von Erzen wie Coltan. Die Gorillas werden aber auch gewildert. Niemand weiß genau, wie viele Gorillas durch die Zerstörung ihres Lebensraumes umkommen und wie viele gezielt getötet werden.
Aber man weiß sicher, dass sich durch den Schutz und die Bewachung der Gorillas die Bestände wieder ein bisschen erholt haben.
Wie kann man sich an der Handy-Sammelaktion beteiligen?
Lena Schmidt: Jeder kann sich beteiligen:
Die gesammelten Handys schickt man an die ZGF und wir geben sie dann weiter an unseren Recycler TEQPORT.
Was passiert mit den abgegebenen Handys bei TEQPORT?
Lena Schmidt: Die Handys werden dort geprüft und mögliche restliche Daten gelöscht. Wenn die Handys noch funktionieren, versucht man sie zu verkaufen. Wenn sie nicht mehr funktionieren, werden sie verschrottet und recycelt. Alle wertvollen Stoffe werden eingeschmolzen und der Industrie zugeführt, sodass sie wieder in den Produktionskreislauf kommen, um für die Produktion neuer Geräte zur Verfügung zu stehen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Jennifer Heinisch 12HBI
Die schriftliche Fassung stammt von Mirko Lauth 12FOW5
Dezember 2012